2007
König, W.; Schamp, E.; Beck, R.; Handke, M.; Vykoukal, J.; Prifling, M.; Späthe, S. (2007)
Finanzcluster Frankfurt: Eine Clusteranalyse am Finanzzentrum Frankfurt/Rhein-Main
In: Books on Demand; Norderstedt
Category: Book
AbstractDas Cluster-Konzept hebt die Vorteilhaftigkeit des lokalen Umfeldes für die Produktivität, Innovativität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hervor. Cluster sind ein lokales System von konkurrierenden und verbundenen Unternehmen und anderen Organisationen, in dem räumliche Nähe die Voraussetzungen für Information, Gemeinsamkeiten und Kooperation bewirken kann. In ihrer vertikalen Organisation umfassen Cluster die Unternehmen einer Kernbranche sowie verbundene Unternehmen anderer Branchen. Das Konzept steht damit „quer“ zur amtlichen Datenlage.
Ziel der Finanzclusterstudie Frankfurt war es, das Feld der „verbundenen Unternehmen“ und unterstützenden Infrastruk¬turen für die Unternehmen des Finanzsektors in der Region zu analysieren, die Bedeutung der räumlichen Nähe für die Funktionsfähigkeit des Clusters zu prüfen, anhand von fünf ausgewählten Wertschöpfungsnetzen, die für das Cluster von besonderer Bedeutung sind, Schwächen des Clusters zu erkennen sowie Potenziale in den Bereichen, die mit dem Finanzsektor verbunden sind, zu identifizieren und schließlich daraus Handlungsempfehlungen für die regionale Wirtschaftsförderung abzuleiten.
Zur Erfüllung dieser Ziele war es notwendig, das Konzept des Clusters an den Untersuchungsgegenstand „Finanzsektor“ anzupassen. Anders als in den bisher untersuchten regionalen Systemen der Warenproduktion ist die Wertschöpfungstiefe im Finanzsektor noch sehr hoch, daher die Zahl und Reichweite der „verbundenen Unternehmen“ geringer und die Art der Vernetzung heterogener. Die aktuellen Tendenzen der „Industrialisierung“ des Finanzsektors lassen aber eine zunehmende Kongruenz erwarten. Zum besseren Verständnis der Leistungserstellung im heterogenen Finanzsektor und ihrer Lokalisierung in einem Cluster wurde das Konzept der Wertschöpfungsnetze verwendet, das einen detaillierten Einblick in die Phasen eines Wertschöpfungsprozesses und die beteiligten Akteure liefert. Es ist bemerkenswert, dass dieses Konzept hier zum ersten Mal vertieft für den Finanzsektor angewendet wird.
Reference No.: 2007-794